Wir waren drei Wochen auf der allergikerfreundlichen Insel Borkum. Der letzte Winter war für unsere Tochter wegen ihrer Hausstauballergie eine Qual. Dreimal täglich inhalieren, Krankenhaus, ambulante Reha, weiter inhalieren, … zog sich über 6 Monate. Das borkumer Reizklima soll langfristig helfen.

Ausserdem hat sich Borkum mit dem ECARF Siegel für Allergiker zertifizieren lassen. Damit soll Allergikern der Urlaub erleichtert werden. Ist das wirklich so?

So entspannt waren wir noch nie!

Das Fazit gleich zu Beginn: der Urlaub war so entspannt wie noch nie! Warum? Borkum hat sich als erste allergikerfreundliche Insel Europas mit dem ECARF Zeichen zertifizieren lassen. Geprüfte Hotels, Restaurants und Geschäfte erleichtern Allergikern den Urlaub. Eine Liste der zertifizierten Betriebe findet man unter www.borkum.de.

Neben der Kennzeichnung von Allergenen müssen diese Betriebe z.B. ein umfassendes “Allergenmanagement” nachweisen, welches Verunreinigungen der allergenfreien Lebensmittel mit Allergenen entgegenwirkt.

Bäckereien

Das Thema “Bäckereien” hatte ich in einem anderen Blogbeitrag bereits angesprochen. Wir finden zu Hause kaum einen Bäcker, der uns Auskunft geben kann/möchte. Daher war ich etwas skeptisch, als ich am ersten Morgen mit meinen Töchtern zu einem Bäcker marschierte. ECARF-zertifiziert, natürlich.

Tatsächlich konnte mir die Verkäuferin über die enthaltenen Allergene genaue Auskunft geben. Also wagten wir es und kauften für M. ein süßes Teilchen zum Frühstück. Normalerweise gibt es das bei uns nicht, da 1. die allergische Reaktion vorprogrammiert ist und 2. wir natürlich im Alltag keine süßen Teilchen frühstücken ;-). Aber es war Urlaub, also ok. Und was passierte? Nichts! Meine Tochter nutzte das natürlich aus und wünschte sich öfter zum Frühstück ein süßes Teilchen- es passierte nie etwas!

Restaurant

Auch wenn wir in Restaurants wenige Probleme haben, wollten wir natürlich die zertifizierten Restaurants ausprobieren. Auch hier war alles so einfach! Hier ein Beispiel: bei einem Gericht für unsere Tochter fragten wir nach, ob dort Nüsse enthalten sind. Das heißt, die Bedienung wusste, dass jemand am Tisch keine Nüsse essen darf. Vor dem Essen gab es Nussbrot als Gruß aus der Küche. Gleichzeitig brachte sie auf einem extra Teller nussfreies Brot für die Nussallergikerin. Ohne dass wir danach gefragt hatten. Genau solche Kleinigkeiten machten unseren Urlaub so entspannt!

Unterkunft

Ehrlicherweise habe ich bei der Buchung der Unterkunft ein wenig geschlafen. Das Haus wurde als “allergikerfreundlich” ausgewiesen, hatte aber keine ECARF Zertifizierung. Eventuell wäre ein zertifiziertes Haus “hausstaubfreier” gewesen. Obwohl in den ECARF Kriterien für Ferienhäuser nichts über die Sauberkeit der Häuser steht, sondern nur die Ausstattung bewertet wird. Beim nächsten Mal würden wir ein ECARF zertifiziertes Hotel auswählen, da bei den Hotel Kriterien auch die tägliche Reinigung mit speziellen Staubsaugern plus feucht durchwischen vorgeschrieben ist. Informationen über die Kriterien zur ECARF zertifizierung erhält man unter www.ecarf-institute.org. Bei der Unterkunft lohnt es sich, nach den Kriterien zu schauen.

Auf jeden Fall wieder ECARF!

Dies wird nicht der letzte Urlaub in einer ECARF zertifizierten Region sein! Auf der Homepage des ECARF Siegels unter www.ecarf-siegel.org findet Ihr alle zertifizierten Regionen und Hotels. In Deutschland sind es eher Regionen oder Gemeinden, die sich zertifiziert haben. Europaweit haben sich einzelne Hotels das ECARF Siegel erarbeitet. Wir werden in unserem nächsten Urlaub wahrscheinlich ein zertifiziertes Hotel ausprobieren. Ich werde berichten!

Wart Ihr bereits in einer ECARF zertifizierten Region, Gemeine oder Hotel im Urlaub? Wie sind Eure Erfahrungen?
Und an alle Hausstauballergiker: hilft Euch das Reizklima langfristig?

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