Heute ist eine großer Tag für unsere Tochter. Sie darf mit allen anderen Vorschulkindern im Kindergarten übernachten! Das freut sie natürlich wahnsinnig und Aufregung ist groß.

Aber auch für uns Eltern ist der Abend heute aufregend und ein ganz wichtiger Schritt, sie wieder ein Stückchen mehr loszulassen. Durch ihre Allergien ist es nämlich gar nicht so normal, dass sie an der Übernachtung teilnimmt. Warum wir sie lassen? Wir möchten ihr ein weitgehend normales Leben mit Allergien ermöglichen. Dazu gehören auch solche Veranstaltungen. UND weil wir absolutes Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kindergärtnerinnen haben. Hätten wir das nicht, würde die Übernachtung nicht funktionieren.

Trotzdem habe ich natürlich einiges vorbereitet. Es geht damit los, dass M. neben der Nussallergie auch noch eine Hausstauballergie hat. Daher ist der Encasing Schlafsack Pflicht. Ausserdem schlafen heute viele Kinder in der Turnhalle und es wird eng. Daher wurde abgesprochen, dass sie eine eigene Matratze bekommt, die etwas abseits liegt, damit sie im Schlaf nicht ihre Nase in die Bettwäsche der Nebenschläferin gräbt. Das hört sich vielleicht lustig an aber tatsächlich kann bereits Bettwäsche, die kein Encasing enthält und nicht wöchentlich gereinigt wird, bei ihr eine schwere Reaktion auslösen.

Der nächste Punkt ist dann natürlich das gemeinsame Essen. Zum Abendessen gibt es Spaghetti mit Tomatensauce. Vorab habe ich alle Zutaten der Sauce gecheckt und für unsere Tochter freigegeben. Denn auch Tomatensauce kann Nüsse enthalten, wenn z.B. zum Würzen Pesto oder Fertiggewürze verwendet wird. Als Nachtisch gibt es ein “sicheres” Eis, das habe ich auch abgesprochen.

Ein großer Punkt ist das Frühstück. Wie überall gibt es auch dort die allseits beliebt Schokocreme mit den Haselnüssen. Hier hakte es etwas. Die Kindergärtnerinnen, die sonst wirklich immer top informiert und vorbereitet sind, was die Allergie betrifft, hatten das Thema Kontaminationen gar nicht bedacht. Natürlich gibt es auch Marmelade, Honig, etc. Aber wer garantiert mir denn, dass keines der 20 Kinder mit dem Nutella Messer in die Butter oder in die Marmelade geht? Das würde reichen, um bei unsere Tochter eine Reaktion auszulösen. Daher nimmt M. ihre eigene Marmelade, Butter und auch ein sicheres Brot mit. Es ist mit ihr und mit den Erzieherinnen abgesprochen, dass sie sich morgen früh nur aus ihrer Brotbox bedient.

Eigentlich ist alles sehr gut vorbereitet und 100 Mal durchdacht. Das Notfallset hat sie auch immer dabei. Trotzdem bleibt mein Telefon heute Nacht an und neben meinem Bett liegen. Die Übernachtung ist für uns alle ein großer Schritt in Richtung der neuen Herausforderung “Schule” nach den Sommerferien. Wie wir das Thema Schule mit der Allergie angehen, schreibe ich in meinem nächsten Beitrag.

Wie macht Ihr das? Lasst Ihr Eure Kinder an solchen Veranstaltungen teilnehmen? Wenn ja, hat es immer gut funktioniert? Ich freue mich über Kommentare!