Ich gebe es zu: lange habe ich mich davor gedrückt, unser Brot selber zu backen. Eher gesagt, meine Backergebnisse zu optimieren. Seit 2 Jahren backe ich hin und wieder Brot- aber es wollte nicht richtig funktionieren. 

Lange lebten wir mit einem Kompromiss: abgepacktes Brot (nicht sonderlich gesund) und ab und zu Brot vom Bäcker (nicht sonderlich sicher). Also Geschmack gegen Risiko. Beides war irgendwie blöd. Nachdem Milena dann zweimal eine Reaktion nach dem Verzehr von vermeintlich sicherem, abgepacktem Brot bekam, wusste ich, dass ich keine andere Wahl habe. Ich muss selber backen, wenn ich sie langfristig gesund und sicher ernähren möchte. 

Also habe ich Ende letzten Jahres noch einmal meine Brotbackkünste überarbeitet. Und seitdem funktioniert es wunderbar! Auch der Faktor Zeit fällt gar nicht so stark ins Gewicht. Denn ich habe alle Rezepte auf unsere individuellen Zeiten angepasst. 

Was habe ich geändert?
Ich backe nicht mehr in der Kastenform.

Gebacken wird in einem (alten) gusseisernen Römertopf, den wir von der Oma meines Mannes geerbt haben. Damals wusste ich nicht genau, was ich damit anfangen soll aber er war mir einfach zu schade, um ihn weg zugeben. 

Heute backe ich mein Brot darin. Dafür stelle ich ihn schon während des Aufheizens in den Ofen (mit Deckel!). Er muss richtig heiss sein, wenn das Brot hinein gelegt wird. Ist der Ofen richtig heiß, lege ich mein Brot hinein und schliesse den Deckel wieder. Das erspart mir das „Schwaden“. Ich muss zugeben, dass ich es nie geschafft habe, ein Brot richtig zu schwaden. Daher bin ich sehr dankbar für den Topf!

Der Teig „reift“ über Nacht

Das bedeutet, ich mische alle Zutaten am Abend zusammen. Der Zeitaufwand hierfür beträgt meist 15 Minuten. Dann decke ich die Schüssel mit einer Duschhaube ab (die kann ich wieder verwenden) und lasse den Teig bei Raumtemperatur stehen. Am nächsten Morgen heize ich den Backofen und den Bräter vor und backe das Brot nur noch. Dann haben wir zum 2. Frühstück leckeres selber gebackenes Brot. 

Ein weiterer Vorteil der Reife oder Gare über Nacht ist, dass ich deutlich weniger Hefe benötige. Für ein Brot von ca. 500g verwende ich 1-2 g Hefe. Hefe an sich ist nicht schädlich- aber wir mögen keinen Hefegeschmack. Diese geringe Menge schmeckt man gar nicht. 

Ein tolles Brotrezept für den Anfang findest Du hier: Brot aus dem Bräter.

Auch Brötchen backe ich selber- im „Topf“

Du kannst Dir vorstellen, dass ich auch an den Brötchen am Anfang üben musste. Meine Brötchen wurde geschmacklich schon ok aber steinhart… Nun backe ich auch die Brötchen in einer Art „Topf“. Hierfür lege ich einfach zwei Backbleche übereinander. So, dass eine Art Höhle entsteht. In dieser Höhle backe ich meine Brötchen. Was soll ich sagen? Sie werden perfekt!! 

Angeblich werden in einem Topf gebackene Brötchen und Brot nicht richtig braun. Das kann ich nicht bestätigen. Wenn mir die Bräunung einmal nicht ausreicht, backe ich das Brot in den letzten 10 Minuten einfach ohne Deckel weiter. 

Ein Brötchenrezept, das sich toll für die ersten Versuche eignet, hier: Frühstückssemmeln.

Mein Fazit:

Brot backen ist nicht so schwer, wie man denk. Vor allem dann nicht, wenn man die oben genannten Tricks beherzigt. Für mich ist es einfach großartig, dass ich mit wenig Zeitaufwand meine Tochter sicher und gesund versorgen kann.