Unsere Tochter ist seit Herbst 2018 ein Schulkind. In der ersten Schulwoche hatte ich einen Termin für die Schulung der Lehrer zum Notfallset. Und zwar mit allen Lehrern der Schule. Ich bat darum, dass so viele Lehrer, wie möglich teilnehmen. Zu der Schulung zum Notfallset kamen tatsächlich alle Lehrer.

Die Schulung über die Allergie und die mögliche Anaphylaxie lief super. Es gab einige Lehrer/innen, die bereits zuvor Kinder mit Allergien in ihrer Klasse hatten. Auch mit Anaphylaxie. Ich war begeistert!

Aber wie wichtig diese Schulung und das Erscheinen so vieler Lehrer wirklich war, weiß ich erst jetzt- ein halbes Jahr später.

Die Lehrerin unserer Tochter ist nämlich schwanger geworden und fehlt immer wieder. Das bedeutet für die Kinder, dass sie in andere Klassen aufgeteilt werden. In ihrem ersten halben Schuljahr hatte unsere Tochter bereits sehr viele unterschiedliche Lehrer/innen.

Für unsere kleine Allergikerin ist das nicht schlimm… sie freut sich sehr, wenn ihre Lehrerin da ist. Trotzdem mag sie auch alle anderen Lehrer/innen der Schule und ist begeistert, wenn sie Freundinnen in anderen Klassen besuchen darf. Wenn ich aber nur die Klassenlehrerin zu der Allergie und Anaphylaxie geschult hätte, wäre für mich nun die Katastrophe ausgebrochen. Denn dann wüsste kein anderer Lehrer Bescheid.

So ist jeder Lehrer wachsam und weiß, dass M. keine Nüsse essen darf. Auch kennen alle ihre Box, aus der sie sich bei Feiern und Geburtstagen bedienen darf. Sollte sie einmal über Unwohlsein, Bauchschmerzen, etc. klagen, wissen die Lehrer ebenfalls Bescheid. Nämlich dass es sich eventuell um eine allergische Reaktion handeln könnte und nicht nur um eine harmlose Magenverstimmung. Alle Lehrer wissen, wo das Notfallset mit dem Notfallplan liegt und wie der Notfallplan “abgearbeitet” wird.

Mein Fazit

Wir als Eltern können unsere Tochter immer noch jeden Morgen beruhigt in die Schule gehen lassen und danken allen Lehrern & Lehrerinnen, dass sie zu der Schulung gekommen sind. Ich weiß, dass es schwierig ist, viele Lehrer zu schulen. Gerade bei großen Grund- oder den weiterführenden Schulen. Trotzdem. Nehmt ruhig eine mögliche Schwangerschaft aber auch das Fehlen durch Krankheit der Klassenlehrerin bzw. des Klassenlehrers als Beispiel dafür, wie wichtig die Teilnahme von mehreren Lehrern an der Schulung ist.

Weitere Argumente für die Schulung vieler Lehrer: der Klassenlehrer hat nicht immer Pausenaufsicht, schon in der ersten Klasse gibt es Fachlehrer (nicht jeder Unterricht findet beim Klassenlehrer statt) UND unsere Tochter hat die Anweisung, bei einsetzender Allergie den nächsten Lehrer anzusprechen, nicht erst auf die Klassenlehrerin zu warten. Sonst verliert sie wichtige Zeit!