Die orale Desensibilisierung gegen die Hausstaubmilbe

In diesem Frühling hat Milena endlich mit der oralen Desensibilisierung gegen die Hausstaubmilbe begonnen. 

„Endlich“, weil die Hausstaubmilbenallergie bzw. das allergische Asthma uns in unserem Alltag am Meisten beeinträchtigt.

„Endlich“, weil ich die Hoffnung habe, dass wir langfristig die Cortisondosis verringern können.

„Endlich“, weil ich bereits 3 Jahre früher starten wollte.

Warum haben wir nicht früher begonnen?

Die orale Desensibilisierung ist ab einem Alter von 5 Jahren zugelassen. Als wir im Frühling mit 5 Jahren die orale Desensibiliserung starten wollten, kamen wir aus einem sehr schlechten Winter. Das allergische Asthma hatte uns voll im Griff: Arztbesuche, Inhalieren, Krankenhausaufenthalt, kein Kindergarten – das war unser Winter. Der schlimmste Winter, den wir je hatten. Auch im Frühling hatten wir das Asthma nicht unter Kontrolle. Wir wurden erst einmal ins Asthma DMP aufgenommen und die Medikation umgestellt. Laut unserer Allergologin war die Gefahr der schweren Reaktion während der Desensibiliserung durch den schlechten Zustand unserer Tochter zu hoch. Im Nachhinein hatte sie Recht- das Asthma hatten wir erst ab August „im Griff“. 

Ein Jahr später – im Frühling – kam uns leider die Birkenpollenallergie dazwischen. Milena litt sehr unter den Pollen und da sie im Prick Test ebenfalls starke Reaktionen gegen Gräser (die später blühen) zeigte, wollte der Allergologe erst abwarten, wie sich die Pollenallergie entwickelt. 

Im darauf folgenden Jahr kam das Jahr der Wackelzähne. Da bei ihr ein Zahn sehr lange wackelt, wurde der Start wieder um ein Jahr verschoben. Die Tabletteneinnahme muss bei stark wackelnden Wackelzähnen unterbrochen werden.

Das ist der Grund, warum es bei uns so lange dauerte, bis wir mit der oralen Desensibilisierung gegen die Hausstaubmilbe starten konnten.

Warum wir nicht die subkutane Desensibilierung gewählt haben?

Sie wollte es nicht. Das hört sich sehr einfach an, wir haben uns die Entscheidung aber nicht einfach gemacht.

Ein zentraler Punkt, der für die Tabletten sprach, war folgender:

mit der Tablette wird die Reaktion gegen die Milbengattung Dermatophagoides bekämpft. Es gibt eine weitere Milbengattung, die Euroglyphus. Eine Reaktion hiergegen wird ausschliesslich durch die subkutane Therapie bekämpft (also die Spritze). Da Tablette und Spritze in der Effektivität gleich sind und im Fall unserer Tochter auch die relevanten Milben betrifft, haben wir uns für die sublinguale Therapie entschieden- und entschieden zu warten.

Solltest Du also von Deinem Allergologen die Empfehlung für die Spritze erhalten, dann kann es sein, dass Du (oder Dein Kind) gegen weitere Milbengattungen reagierst, die nicht durch die Tablette abgedeckt werden. 

Tablette: Dermatophagoides

Spritze: Dermatophagoides + Europlyphus

Was wir vor der ersten Einnahme bedenken mussten

Die Tablette wird unter die Zunge gelegt. Dein Kind sollte also in der Lage sein, die Tablette dort auch liegen zu lassen, bis sie sich auflöst. Auch dann, wenn es im Mund evtl. einmal unangenehm „kribbelt“. 

Die Einnahme sollte immer zur Selben Tageszeit erfolgen. Es muss nicht zwingend die gleiche Uhrzeit sein aber die Einnahme sollte nicht an einem Tag mittags, am nächsten Tag abends und dann morgens erfolgen. Also mussten wir bedenken:

  1. Welche Tageszeit ist für uns am Einfachsten? Wann sind wir meist daheim und wann denken wir an die Einnahme?
  1. Da ca. eine Stunde nach der Einnahme keine körperliche Aktivität erfolgen soll, mussten wir das natürlich auch bedenken. Milena flitzt immer mit dem Roller in die Schule, da fiel der Morgen aus. Ausserdem war es mir nicht wohl bei der Sache, wenn sie nach der Einnahme alleine unterwegs ist. Wegen möglicher Nebenwirkungen. 

Erst hatten wir uns für die Einnahme mittags entschieden. Unsere Tochter ist aber mittags öfter bei Oma und Opa und wir sind am Wochenende viel unterwegs. Da sich die pünktliche Einnahme mittags als unpraktisch für uns herausstellte, haben wir nach einem Monat die Einnahme von mittags auf abends verlegt. 

Bei der abendlichen Einnahme solltest Du beachten, dass das Kind noch eine Weile wach ist und nicht sofort ins Bett geht. Damit Du gegebenenfalls eine Reaktion bemerkst. 

Wie verträgt unsere Tochter die orale Desensibiliserung? 

Sehr gut! Sie hatte bisher noch keine unerwünschte Reaktion nach der Einnahme der Tablette. Ob es tatsächlich wirkt, können wir nach 3 Monaten noch nicht sagen.

Hast Du noch Fragen zur oralen Desensibiliserung bei Hausstaubmilbenallergie? Gerne in die Kommentare damit! Für persönliche Fragen kannst Du mich auch gerne direkt über das Kontaktformular anschreiben.