Oder anders ausgedrückt:

3 Dinge, die mir helfen, damit mich die Anaphylaxie / Allergie meiner Tochter nicht wahnsinnig macht.

Ungefähr 1 Jahr nach der Diagnose Nahrungsmittelallergie bei meiner Tochter, wusste ich, dass ich die Reißleine ziehen muss. Dieses extreme Kopfkino, die ständige Sorge um ihre Sicherheit und auch dieses ewige Leben in einem „Mangelbewusstsein“ belastete mich. Aber nicht nur mich, sondern auch die Lebensqualität unserer gesamten Familie- und damit auch die meiner Kinder. Das war für mich der Grund, warum ich sofort etwas ändern musste. Meine Kinder haben es verdient, fröhlich und voller Lebensfreude aufzuwachsen. Trotz Allergie!

Es ist war ein Kreislauf: ich hatte das Gefühl …  

… wir können nur wenig essen, wegen der Allergie 

… wir können tolle Ausflüge / Urlaube nicht machen, wegen der Allergie

… ich fühle mich permanent unsicher und ängstlich, wegen der Allergie

… ich kann meine Tochter nicht loslassen, wegen der Allergie

das wirkte sich das natürlich auch auf die Einstellung meiner Kinder aus. Die Kinder denken irgendwann genauso, weil sie Deine Einstellung übernehmen. Und jede Mama wünscht sich doch eigentlich genau das Gegenteil für sein Kind. 

Also, lange Rede- kurzer Sinn: was mache ich täglich, um meine Gedanken in die richtige Richtung zu lenken? Und was ist überhaupt die richtige Richtung? 

1. Journaling

Das bedeutet nur, dass Du Deine Gedanken, Gefühle und auch Erlebnisse aufschreibst. Ähnlich wie Tagebuch schreiben, nur sehr kurz und mit den richtigen Gedanken.

Was schreibe ich auf:

morgens

Wofür bin ich dankbar?

Zu Beginn, als ich viel darüber nachdachte, was wir alles wegen der Allergie NICHT dürfen, fiel mir das schwer. Ich versuchte krampfhaft die positiven Dinge der Allergie zu sehen. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, überhaupt positive Dinge zu sehen. Nicht immer nur auf die Allergie bezogen. Als ich damit begann, das Positive zu sehen, verlor die Allergie an Macht und ich fühlte mich ihr nicht mehr ausgeliefert. 

Was würde meinen Tag perfekt machen?

Natürlich, wenn meine Tochter einen Schulausflug macht, steht hier: dass sie einen tollen Tag hat, ohne Reaktion. Aber es geht in unserem Alltag noch um ganz andere Dinge, nicht nur um die Allergie. Schreibe Dinge auf, die Du beeinflussen kannst und nicht die Dinge, auf die Du keinen Einfluss hast. Also: “im Lotto gewinnen” gilt nicht…

Ausserdem schreibe ich mir noch ein paar andere „Kleinigkeiten“ auf. Für den Anfang reichen die beiden Punkte aber völlig aus.

abends

Was ist heute gut gelaufen?

Es ist so wichtig, dass Du Dir für das Positive selber auf die Schulter klopfst. Wenn Du es nicht machst, macht es auch kein Anderer. 

Was hätte ich besser machen können- und wie?

Oft habe ich mich geärgert, wenn ich in der Kommunikation der Allergie nicht so klar war. Ich hatte immer wieder das Gefühl, mein Gegenüber versteht mich nicht. Genau das ist mir aber so wichtig. Relevante Personen (auch nicht Allergiker) sollen verstehen und akzeptieren, dass wir so leben (müssen). Daher habe ich mir Situationen im Restaurant, Kindergarten, etc., die nicht so optimal gelaufen sind auch aufgeschrieben und dann überlegt, wie ich hätte besser Kommunizieren können. So habe ich für das nächste Mal geübt- und ein nächstes Mal gibt es immer. Natürlich schreibe ich hier aber auch andere Dinge auf, die nichts mit der Allergie zu tun haben.

Nutze ich ein bestimmtes Buch? Derzeit ja. Begonnen habe ich aber mit einem hübschen, leeren Notizbuch. Ich kann mir vorstellen, so eines hast Du auch noch ungenutzt zu Hause liegen. 

2. Meditation

Das ist absolut mein Ding, um aktiv meinen Kopf zur Ruhe zu bringen. Kennst Du das? Es kommt ein Gedanke. Eigentlich zieht er nur vorbei aber Du hältst ihn fest und denkst immer weiter darüber nach, grübelst, ärgerst Dich und hast am Ende richtig schlechte Laune. Damit mir das seltener passiert, meditiere ich. Durch die Meditation habe ich gelernt, meine Gedanken vorbei ziehen zu lassen, nicht festzuhalten und meinen Kopf einmal zu „leeren“. 

Wenn Du Meditation ausprobieren möchtest: es gibt auf You Tube so viele wunderbare, kurze Meditationen. Für den Einstieg brauchst Du keine Stunde. Für 5 Minuten mit einer geführten Mediation zu beginnen, reicht völlig aus. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Gedanken ausknipsen konnte – und es gelingt auch nicht immer. Aber es tut so gut!

3. Tu Dir etwas Gutes

Als Mama eines Kindes mit Nahrungsmittelallergie oder Unverträglichkeiten bist Du mehr gefordert. Du bist fast täglich mit Herausforderungen konfrontiert, die wir uns alle nicht gewünscht haben. Deswegen bin ich der Meinung, wir müssen uns ab und zu etwas Gutes tun. Was machst Du gerne? Wobei kannst Du auch mal Deinen Alltag vergessen, wenn Deine Kinder gut aufgehoben sind? Bei mir ist es der Sport. Ich treibe gerne Sport, das habe ich schon immer gemacht. Also achte ich darauf, mir regelmäßig Zeit für meinen Sport zu nehmen. Das können aber auch ganz andere Dinge sein: nähen, lesen, Yoga, Freundinnen treffen, … ganz egal. Es sollte etwas sein, was Dir Spaß macht und Du ohne Dein Allergiekind unterwegs bist. Denn Du sollst einmal nur an Dich denken und das auch ganz bewusst.

 

Das sind die 3 Dinge, die mir geholfen haben, deutlich positiver mit der Allergie unserer Tochter umzugehen. Bezogen auf die Allergie / Anaphylaxie bin ich die Person, an der Milena sich orientiert: wie geht Mama mit der Allergie um? Ist sie ängstlich? Ist sie offen oder ist die Allergie ihr sogar unangenehm? Genau so, wie ich reagiere, reagiert sie. Ihr möchte ich eine positive Einstellung für ein wunderschönes Leben mitgeben. Das, was sich jede Mama für ihr Kind wünscht. 

Was machst Du, wenn Deine Gedanken verrückt spielen? Schreib es gerne in die Kommentare! Du hast Fragen zu einer Ernährungsberatung bei Allergien und Unverträglichkeiten? Nimm hier Kontakt zu mir auf!