Entspannt verreisen… Hurra, endlich Juni und der lang ersehnte Sommerurlaub naht! Damit die schönste Zeit des Jahres wirklich entspannt wird, gibt es mit einem Allergiker an Bord ein paar Dinge mehr zu beachten.

Vielleicht gibt es zeitlich und thematisch nun eine kleines Durcheinander und ich sollte als nächstes erst einmal etwas dazu schreiben, wie uns die Umstellung auf ein “nussfreies” Leben gelang. Jedoch ist jetzt Juni und der Sommerurlaub von vielen rückt immer näher. Daher habe ich mich entschieden, einen Artikel über die Urlaubsplanung mit einem Allergiker einzuschieben.

Da unsere Tochter gleichzeitig auch Hausstaubmilbenallergikerin ist, spielt die Wahl des Urlaubsortes bei uns eine große Rolle. Fahren wir in die Berge, brauchen wir nichts weiter zu beachten, ab einer Höhe von 1.500 m gibt es keine Hausstaubmilben mehr. Wir fahren aber lieber ans Meer. Daher ist für uns bei der Hotelauswahl wichtig, dass das Hotel keinen Teppichboden, sondern feucht abwischbare Böden hat. Gleichzeitig ist unser wichtigstes Reiseuntensil ihr Encasing-Schlafsack. Diesen Reiseschlafsack kann ich jedem Haustaubmilbenallergiker nur wärmstens empfehlen. Er lässt sich sehr klein zusammen falten, wiegt 500g und wird am Urlaubsort einfach auf die Matratze gelegt und um die Decke geschlagen. Obwohl unsere Tochter sehr unruhig schläft, verrutscht er nicht. Und das allerwichtigste: sie wacht morgens fit, ausgeruht und ohne Symptome auf.

Ist das Hotel ausgesucht und der Beginn der Reise rückt näher,  müssen wir wegen der Nahrungsmittelallergie natürlich auf einiges mehr achten. Dann schreibe ich mir die wichtigsten Vokabeln in der jeweiligen Landessprache auf einen Zettel und lege ihn in ihr Notfallset. Das haben wir immer dabei und so kann ich jederzeit nachlesen, was Nüsse, Schalenfrüchte, Haselnuss, Kashunuss, etc. heisst. Ich nutze dafür den Sprachführer vom Deutschen Allergie und Asthmabund. Hier sind die verbreitetsten Allergieauslöser in 11 Sprachen übersetzt und man muss sich nur die entsprechenden Allergieauslöser und die jeweilige Landessprache heraussuchen.

Gerade wer am Urlaubsort nicht die ganze Zeit im Hotel bleiben möchte und Ausflüge geplant hat, sollte sich mit diesen Vokabeln vertraut machen. Gleichzeitig packe ich immer ein paar altbewährte Obst- oder Müsliriegel in den Koffer, mit denen ich den kleinen Hunger bei Ausflügen überbrücken kann. So habe ich etwas mehr Zeit ohne Hetze und hungriges Kind Zutatenlisten zu lesen oder mich zu informieren, bevor ich etwas kaufe.

Am Tag der Abreise nehme ich Picknick von zu Hause mit. Selber belegte Semmeln, gerollte Wraps, Obst, Gemüse, … alles, worauf wir Hunger haben- ohne Nüsse. Fährt man mit dem Auto, ist es kein Problem aber auch durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen durfte ich bisher jeden Apfel, Erdbeeren, Karotten, Waffeln oder belegte Semmeln mitnehmen. Natürlich gibt es ausreichend (meist teures) Essen hinter der Sicherheitskontrolle und auch im Flieger. Bei vielen Fluggesellschaften kann man im Internet Menüs “laktosefrei” oder “glutenfrei” vorbestellen. Für “nussfrei” habe ich das noch nicht gefunden. Gerade bei den Snacks zwischendurch gibt es im Flieger jedoch oft Varianten mit Nüssen, die sie nicht essen darf. Natürlich ärgert sie sich darüber, wenn ich ihr die lustigen Snacks gleich wieder weg nehme. Daher ist es bei uns stressfreier, wenn ich selber etwas dabei habe, was sie wirklich gerne isst.

Noch eine Sache zur Notfallmedikation: die muss immer ins Handgepäck, falls man sie im Flieger benötigt. Hierzu können die Ärzte eine Bescheinigung ausstellen, damit es keine Probleme bei der Sicherheitskontrolle gibt. Auch beim Deutschen Allergie und Asthmabund kann man ein entsprechendes Formular bekommen, das der Arzt nur ausfüllen muss.

Am Urlaubsort bieten die meisten Hotels ein Buffet an. Es lohnt sich immer, am ersten Tag etwas mehr Zeit einzuplanen und genau zu schauen, was man essen darf oder was man lieber meidet. Bisher war es bei uns auch nie ein Problem, nach den Zutaten mancher Gerichte zu fragen. Aber: oft spricht der Koch weder deutsch noch englisch, da lohnt sich die vorher ausgearbeitete Liste in Landessprache!

Ehrlich? Vor unserer ersten Reise mit Nahrungsmittelallergie war ich in Bezug auf das Essen ziemlich unentspannt. Aber mit einer kurzen guten Vorbereitung ist es wirklich kein Problem. Euch einen wunderschönen Urlaub!